Gaming-Markt boomt weiterhin
Aufgrund der Auswirkungen durch das Corona-Virus ist seit April diesen Jahres ein signifikanter Anstieg der Bildschirmzeit pro Person zu verzeichnen. Denn viele Menschen verbringen ihre Freizeit getreu dem Motto „#stayhome“ vermehrt in den eigenen vier Wänden und suchen dabei vermehrt nach unterhaltsamer Ablenkung im Netz. Neben Streamingdiensten und sozialen Netzwerken liegen dabei vor allem Online-Games im Trend. Alleine im ersten Halbjahr 2020 wurden in Deutschland mit Games und Spiele-Hardware rund 3,7 Milliarden Euro umgesetzt. Laut dem Branchenverband Game ist dies ein Plus von 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
In-Game-Käufe legen zu
Ein besonders starkes Wachstum können Free-to-Play-Spiele verzeichnen. Darunter sind Games zu verstehen, die kostenfrei heruntergeladen und gespielt werden können. Dabei setzen die Macher häufig auf In-Game-Käufe, sprich zusätzliche Features, die vom Spieler gegen Bezahlung freigeschaltet werden können. Etwa um die eigene Spielfigur zu individualisieren, sich eine bessere Ausrüstung zu sichern oder zusätzliche Spielleben zu kaufen. Es können aber auch ganze Zusatzkampagnen oder Tickets für eine komplette Spiele-Saison (Season Passes) über die Mechanik der In-Game-Käufen abgewickelt werden. Während die Umsätze im ersten Halbjahr 2019 hier noch bei 1,1 Millionen Euro lagen, betragen die Verkaufserlöse im selben Zeitraum diesen Jahres bereits knapp 1,5 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Umsatzanstieg von rund 35 Prozent.
Die Free-to-Play-Spiele sind hierzulande vor allem auf portablen Geräten wie Smartphones und Tablets erfolgreich. So ist das Smartphone mit 19,5 Millionen Nutzerinnen und Nutzern hierzulande inzwischen die mit Abstand beliebteste Spielplattform. Rund 11,3 Millionen Menschen nutzen ihr Tablet zum Spielen. Im Vergleich dazu werden Spielkonsolen wie Playstation oder Xbox in Deutschland von rund 16 Millionen Gamern genutzt.
Games helfen Menschen durch die Corona-Krise
Generell spürt der Markt für digitale Spiele seit Jahren Wind in den Segeln. Game-Geschäftsführer Felix Falk ist der Meinung, dass sich das gesteigerte Interesse an digitalen Spielen jetzt in einem Umsatzsprung zeigt, der selbst für den bereits in den Vorjahren wachstumsstarken deutschen Games-Markt außergewöhnlich sei. Nicht zuletzt steht dies in Relation mit der Corona-Pandemie.
Eine repräsentative Umfrage, die im Vorfeld der diesjährigen Gamescom durchgeführt wurde, hat gezeigt, dass 35 Prozent der Gamer seit dem Ausbruch von Sars-Cov-2 häufiger als sonst gespielt haben. Rund ein Viertel von ihnen gibt sogar an, dass ihnen Games geholfen haben besser durch die Pandemie zu kommen.